Atempädagogik bei Trauma Teil 4
Fortbildung für AtempädagogInnen
In den Teilen 1 und 2 dieser Fortbildungsreihe stand die Arbeit mit Traumata durch extrem belastende und/oder lebensbedrohliche Ereignisse im Vordergrund, in den Teilen 3 und 4 wird es die Arbeit mit Traumata aus zwischenmenschlichen Interaktionen (emotionale Verletzungen) sein.
Emotionale Traumata passieren sehr häufig und mit den nachhaltigsten Folgen, wenn der natürliche Entwicklungsprozess des Kindes von den Bezugspersonen und der Umwelt vor allem in den ersten Lebensjahren nicht unterstützt oder sogar behindert wird. Diese Einschränkungen und Behinderungen begründen Überzeugungen wie z. B.: „die Welt ist gefährlich“, „ich verdiene keine Hilfe“ oder „ich darf meinen freien Willen nicht ausdrücken“. Sie prägen das Selbstbild, die Körperstruktur, Reaktionen des autonomen Nervensystems, das Atemverhalten usw. und letztlich die Lebensstrategien und damit die Handlungen der betroffenen Menschen. Einerseits entwickeln Betroffene daraus vielfach spezifische Stärken wie z. B. hohe Sensibilität, Interesse an Menschen oder Beständigkeit. Andererseits entstehen daraus Limitierungen, weil die Strategien einen Mangel kompensieren sollen und nicht die ganze Bandbreite an Handlungsmöglichkeiten beinhalten. Die Fülle der Möglichkeiten im Leben korreliert stark mit dem Grad der Bewusstheit, welche Erfahrungen und daraus resultierende innere Überzeugungen im emotionalen Erfahrungsgedächtnis ("impliziten Gedächtnis") des Gehirns – im limbischen System – gespeichert sind, und wie diese die Handlungsmöglichkeiten prägen.
Emotionale Traumata bilden, was in vielen Körperpsychotherapien „Charakter“ (Lowen 1991) und in der Psychologie Persönlichkeit genannt wird. Alexander Lowen und John Pierrakos entwickelten die Charaktertheorie Alfred Adlers (1912) und Wilhelm Reichs (1933) weiter und beschrieben acht Charakterstrukturen, die in Bezug zu den Charaktertypen in Psychoanalyse und Tiefenpsychologie stehen.
Atempädagogik erschließt über atembasierte Selbstwahrnehmung den Zugang zu den meist unbewussten Informationen und setzt Impulse zur Veränderung der Charakterstruktur auf allen Erfahrungsebenen – körperlich, seelisch und geistig. Erweiterte Bewusstheit und neues Selbsterleben ermöglichen Veränderungen der internen Überzeugungssysteme.
In Fortbildung Teil 4 erhaltet ihr:
Teilnahmebedingungen: Ausbildung oder langjährige Erfahrung in Atempädagogik/-therapie mit Gruppen- und Behandlungsarbeit sowie Teilnahme an Fortbildung „Atempädagogik bei Trauma“ Teil 1 und 2
Fortbildungszeiten: Freitag 17:00 – 20:00 Uhr, Samstag 10:00 – 13:00 und 15:00 – 18:00 Uhr und Sonntag 10:00 – 13:00 Uhr
Fortbildungsort: Praxisgemeinschaft Silvia Wild und Doris Willi, Oberer Graben 44, 9000 St. Gallen (CH)
Fortbildungsbeitrag: 410,– CHF
Anmeldung und Information: bei Silvia Wild, Telefon: +41 71 2454458, Natel: +41 79 7828466, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Teilnehmerzahl: max. 14 Personen