Weiterbildung in GABE®

Alle hier angebotenen Infoveranstaltungen, Intros und Weiterbildungen vermitteln die Theorie und Praxis der Methode GABE – Ganzheitliches Atemerleben zum Bewältigen von Entwicklungs- und Schocktrauma® (siehe auch GABE®).

Das Anliegen

Das Bewusstsein über das Phänomen Trauma steigt ständig. Vor allem Fachleute, die pädagogisch, therapeutisch oder künstlerisch mit dem Körper – speziell Bewegung, Berührung, Atem aber auch z. B. der Stimme – arbeiten, erleben immer häufiger, dass ihre Angebote unvermittelt traumatische Erfahrungen aktivieren können. Deshalb bedarf es speziell in diesen Arbeitsfeldern einer besonderen Sensibilität, eines entsprechenden Wissens und spezifischer Grundhaltungen, Arbeitsweisen und Interventionen, um traumatisierte Menschen adäquat zu begleiten oder sie zu unterstützen, Trauma zu bewältigen. Vielfach wird bzw. wurde das aber in entsprechenden Ausbildungen noch nicht oder zu wenig gelehrt. Das erkennen immer mehr Fachgruppen und diese Weiterbildung vermittelt hierfür wichtiges Know-how.

Die Methode

GABE – Ganzheitliches Atemerleben zum Bewältigen von Entwicklungs- und Schocktrauma® wurde speziell für die Arbeit mit Menschen, die Trauma erlebt haben, entwickelt. Diese Methode kann als Ganzes oder Elemente davon können in andere Methoden integriert werden und wird gemäß vielfachen Rückmeldungen als große Bereicherung erlebt. Im Mittelpunkt steht der zugelassene und bewusst erlebte Atem und zwar:

  • der Atem selbst als ganzheitlich bewirkendes Element z. B. Veränderungen wie Atembewegung beeinflussend, Atemraum bildend, Atemrhythmus harmonisierend, autonomes Nervensystem regulierend, Wohlspannung fördernd, Energie wohldosiert ausbreitend, autonome Reaktionen ermöglichend, Stimmung verbessernd und positive Gefühle stimulierend, Gedanken beruhigend und positives Denken anregend, Kohärenz fördernd usw.
  • das ganzheitliche Atemerleben als Bewusstsein stiftendes, Anwesenheit im Hier und Jetzt förderndes und damit stabilisierendes Element
  • die Erfahrungen während des bewussten Atemerlebens wie z. B. bessere*n Erdung, Stabilität, Aufrichtung, Orientierung, Beweglichkeit, Rück-Halt, Grenzen, Ermächtigung, Selbstwirksamkeit, Sicherheit, innerer und äußere Verbundenheit usw. als Verhalten und Anschauungen korrigierendes Element
Werden alle drei Phänomene mit einer vertrauensvollen Beziehung, speziellen Formen des verbalen Austausches und spezifischen Interventionen kombiniert, können Traumafolgen gemindert oder sogar bewältigt werden.

Das Weiterbildungskonzept

Die Methode und die einzelnen Weiterbildungsteile werden in der  kostenlosen Infoveranstaltung (früher im Intro) vorgestellt. Die Weiterbildung ist bewusst in drei Teile in folgender Reihenfolge unterteilt:
  • Meiner Erfahrung nach gibt es Fachleute, die nicht traumatherapeutisch arbeiten wollen, aber sehr wohl Menschen, die Trauma erlebt haben, sicher begleiten können wollen. Für sie ist die Weiterbildung Teil 1 GABE® Basics konzipiert und sinnvoll. In ihr werden in drei Modulen grundlegende Interventionen besprochen und ihre Anwendung geübt. Sie sollen z. B. Sicherheit und Empathie in der pädagogischen oder therapeutischen Beziehung vermitteln und helfen, auftretende Aktivierungen des Autonomen Nervensystems zu erkennen und Regulation zu ermöglichen. Die Weiterbildung Teil 1 GABE® Basics ist gleichzeitig Grundlage und Voraussetzung für die Weiterbildungsteile 2 und 3.
  • Darüberhinaus gibt es Fachleute, die bewusst ihren Arbeitsbereich erweitern und auch mit Trauma arbeiten wollen. Da oft Entwicklungs- und Schocktrauma kombiniert vorliegen, ist es sinnvoll, sich Kompetenzen für die Arbeit mit beiden Traumaformen anzueignen. Da die frühen Entwicklungstraumen (vor, bei und nach der Geburt) immer auch existentiellen Charakter haben und somit Schocktrauma entsprechen, ist es sinnvoll, sich zuerst das Wissen und Handwerkszeug für die Arbeit mit Schocktrauma anzueignen. Hierfür ist die Weiterbildung Teil 2 GABE® bei Schocktrauma konzipiert. In ihr werden in drei Modulen Interventionen besprochen und ihre Anwendung geübt, die helfen z. B. Übererregung wohldosiert abzubauen, Dissoziation aufzulösen, das Komplettieren von unvollendeten und/oder verhinderten Schutzreaktionen zu begleiten und das Erleben von Ermächtigung, Selbstwirksamkeit, Sicherheit und Verbundenheit zu ermöglichen und somit letztlich Schocktrauma zu bewältigen.
  • Für Fachleute, die bewusst mit Entwicklungstrauma arbeiten wollen, ist die Weiterbildung Teil 3 GABE® bei Entwicklungstrauma konzipiert. In ihr werden in fünf Modulen die Ursachen von verschiedenen Entwicklungstraumen, ihre Auswirkungen und sinnvolle Interventionen besprochen. Anschließend werden spezifische Übungs- und Berührungs-Angebote erforscht, die zunächst an den Fähigkeiten, Stärken und Ressourcen der entsprechenden Persönlichkeit ansetzen und den Mensch in seinem aktuellen Sein anerkennen und wertschätzen. Darauf aufbauend werden Übungen und Berührungen erkundet, die spielerisch und in einer bewertungsfreien Beziehung neue Erfahrungen ermöglichen, Anschauungen ändern und Handlungsspielräume erweitern. Entwicklungstraumen können bewältigt und das wahre Selbst wiederentdeckt, gestärkt und entwickelt werden – Persönlichkeitsentwicklung geschieht.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, an nur einer der drei Weiterbildungen teilzunehmen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Diese sind in den Ausschreibungen der jeweiligen Weiterbildungen aufgeführt.

Zertifizierung

Absolventinnen und Absolventen, die:
  • alle drei Teile der Weiterbildung – GABE® Basics, bei Schock- und Entwicklungstrauma – absolviert haben und
  • pro Weiterbildung währenddessen oder im Anschluss danach bei GABE® Basics und Schocktrauma jeweils 2 Einzel- und 2 Supervisionsstunden und bei GABE® Entwicklungstrauma jeweils 4 Einzel- und 4 Supervisionsstunden genommen haben
erhalten nach Erfüllung dieser Voraussetzungen die Berechtigung, die Methodenbezeichnung plus Markenzeichen GABE – Ganzheitliches Atemerleben zum Bewältigen von Entwicklungs- und Schocktrauma® zu nutzen und sich als zertifizierte GABE®-Praktikerin bzw. zertifizierter GABE®-Praktiker zu bezeichnen. Die Bezeichnung GABE – Ganzheitliches Atemerleben zum Bewältigen von Entwicklungs- und Schocktrauma® ist seit Juli 2024 und die Bezeichnung GABE® seit Juli 2025 europaweit markenrechtlich geschützt.

Anerkennung bei Berufsverbänden

Alle hier angebotenen Intros und Weiterbildungen werden von folgenden Atem-Berufsverbänden in Deutschland  BV-ATEM®, Schweiz  (AFS) und Österreich  (atemaustria) anerkannt.