Weiterbildung Atempädagogik/-therapie bei Trauma

 

Intro

In diesem Einführungs-Wochenende werden grundlegende Kenntnisse über Trauma und die atempädagogische/-therapeutische Arbeit mit traumatisierten Menschen vermittelt, mit denen jede Atempädagogin/-therapeutin bzw. jeder Atempädagoge/-therapeut vertraut sein sollte.

Es ist zudem Voraussetzung für die Teilnahme an der ab 23. Februar 2024 zum zweiten Mal stattfindenden, mehrteiligen Weiterbildung zum Thema und soll der Entscheidungsfindung dafür dienen. Sie erhalten ein 50-seitiges Skriptum mit den Inhalten dieses Intros. Termine und detaillierte Inhalte für das Intro finden Sie unter dem Link Fortbildungen.
 
 

Struktur

Zeitlicher Rahmen

Die Weiterbildung dauert eineinhalb Jahre und beinhaltet sechs aufeinander aufbauende Module an sechs Wochenenden; sie umfasst insgesamt 12 Tage bzw. 78 Zeitstunden.

Lernmethoden

  • Vorträge, Powerpoint- und Videopräsentationen
  • Wahrnehmungs-, Achtsamkeits- und Bewegungsübungen sowie nonverbales und verbales Erforschen eigener Erfahrungen
  • Praktische Demonstrationen im Gruppensetting und im Einzelsetting auf dem Hocker und der Liege
  • Strukturierte Übungseinheiten in Kleingruppen oder zu zweit
  • Selbststudium anhand von Skripten, Video- und Audioaufnahmen von Theorie- und/oder Praxiseinheiten, Youtube-Videos, empfohlener Literatur und Intervision mit Übungssitzungen

Skripten sowie Video- und Audioaufnahmen

Zur Vor- und Nachbereitung der Wochenenden werden zu den jeweiligen Inhalten Skripten in PDF-Form zugesandt und nach den Wochenenden Video- und/oder Audioaufnahmen von Theorie-, Praxiseinheiten und Demonstrationen von Anwendungen auf einer Weiterbildungsinternen Website zur Verfügung gestellt.

Abschluss – Zertifikat

Nach Absolvierung aller sechs Module/Wochenenden wird ein Weiterbildungs-Zertifikat ausgehändigt.
 
 

Inhalte

In der eineinhalb Jahre dauernden Weiterbildung werden wesentliche Informationen über Trauma und vielfältige atempädagogische/-therapeutische Interventionen für die Arbeit mit traumatisierten Menschen vermittelt.

Trauma entsteht durch ein extrem belastendes und/oder lebensbedrohliches Ereignis, das Furcht, Hilflosigkeit und Entsetzen auslöst. Dabei entstehen unmittelbare natürliche Stressreaktionen wie Steigerung von Blutdruck, Herzschlag und Atemfrequenz zur Mobilisierung aller Energiereserven. Können die mobilisierten Energien nicht verbraucht werden, bleiben sie im Nervensystem gespeichert und verursachen vielfältige physische sowie psychische Störungen. Bei traumatisierten Menschen, die das Trauma nicht aufgearbeitet haben, zeigen sich vielfach z. B.: Bereiche, die sich in einer Konstriktion befinden; Einschränkungen der Atmung bis hin zu Atemerkrankungen usw.; Kontrolle – auf geistiger und Gefühlsebene; Zurückhaltung, Abspaltung und Schwankungen von Gefühlen; fehlende Sicherheit, was sich häufig im Kontaktverhalten äußert usw.
 
Atempädagogische/-therapeutische Interventionen wollen und können genau das Gegenteil ermöglichen – Weit-Werden, freien Atemfluss, Auflösen von Kontrolle, Fördern von Fluss, Fähigkeit zu Kontakt usw. Deshalb zieht Atempädagogik auch entsprechende Klient*innen an und sollten Atempädagog*innen mit dem Thema vertraut sein und Möglichkeiten sowie Grenzen der atempädagogischen/-therapeutischen Arbeit mit diesem Klientel kennen. Zudem können bei traumatisierten Menschen das Wecken von Empfindungen direkt zu traumatischen Erfahrungen führen oder bewährte Übungen eine andere, nicht angenehme Wirkung hervorrufen – weitere wichtige Gründe, warum Atempädagog*innen/-therapeut*innen mehr über das Thema Trauma und über einen qualifizierten Umgang damit wissen sollten.
 
In der Atemlehre Ganzheitliches Atemerleben® gibt es viele Grundprinzipien, die für die Arbeit mit traumatisierten Menschen sehr hilfreich sind. Sie werden vor allem im Intro benannt und während der Weiterbildung immer wieder in Erinnerung gerufen. Zusätzlich werden im Modul 1 – 3 dieser Weiterbildung weitere Tools vorgestellt und ihre Anwendung geübt, die eine sichere Begleitung von traumatisierten Menschen im klassischen atempädagogischen/-therapeutischen Setting ermöglichen sollen. Auf dieser Grundlage aufbauend gehen wir in den Modulen 4 – 6 einen Schritt weiter und tiefer in die Arbeit hinein, die traumalösend wirken kann.
 

Inhalte des 1. Moduls/Wochenendes: Verbale Begleitung

In diesem Modul steht die verbale Begleitung im Mittelpunkt, die bei einigen atempädagogischen/-therapeutischen Methoden wenig geschult und genutzt wird. Besonders bei traumatisierten Menschen ist es wichtig, sich auch verbal Informationen über deren Prozess einzuholen, um diesen gut regulieren zu können und Überwältigung zu vermeiden. Verbale Kommunikation hält bei der Aufarbeitung von Trauma – besonders auch wenn körperorientiert gearbeitet wird – den ventralen Vagus und damit die soziale Verbundenheit aktiv. Nicht zuletzt ermöglicht verbale Begleitung auch, unbewusste Inhalte ins Bewusstsein zu heben und Erfahrungen sowohl auszubreiten und zu vertiefen als auch zu integrieren. Folgende Arten verbaler Begleitung werden vermittelt und in atempädagogischen/-therapeutischen Settings geübt:
  • Das verbale Begleiten des Prozesses durch offene Fragen, die das Empfinden ansprechen.
  • Das exakte Wiederholen der wichtigsten Worte der Klient*innen.
  • Das Ansprechen der verschiedenen Erfahrungselemente – Empfinden, Bilder, Verhalten, Gefühle/Affekt und Bedeutung.
  • Kontaktaussagen, die eine Situation, ein aktuelles Geschehen, Befinden oder Erleben bei den Klient*innen ansprechen.
  • Das Erfragen von Bedeutung z. B. bei einer Berührung: „wenn die Hände Worte hätten, was würden sie dir sagen?“
  • Sonden – Aussagen als Experimente, um neue Erfahrungen zu ermöglichen oder hinderliche Überzeugungen zu ergründen.
  • Psycho-Information – Sinn und Nutzen bestimmter Interventionen erklären und Klient*innen helfen, ihre Reaktionen besser zu verstehen.
  • Unser Selbsterleben anbieten – Körperempfindungen, Bilder, Impulse, Gefühle und Gedanken, die denen der Klient*innen entsprechen, aber ihnen evtl. noch unbewusst sind.
 

Inhalte des 2. Moduls/Wochenendes: „Dreieiniges Gehirn“, Erfahrung, verschiedene Erfahrungselemente, Kopplungsdynamiken, Orientierung, Sicherheit sowie Hier und Jetzt und Einführung in die Themen Ressourcen, der Neutrale Pol, Resilienz, Titrieren und Pendeln

Diese Themen sind in der Arbeit mit traumatisierten Menschen elementar wichtig und werden in diesem Modul im Mittelpunkt stehen und in den weiteren Modulen kontinuierlich vertieft:
  • Kenntnisse von dem Aufbau und den Funktionen des „dreieinigen Gehirns“ (Konzept von Paul D. MacLean) sind für das Verständnis für die Entstehung und Lösung von Trauma sehr wichtig. Wir besprechen mit welchen Interventionen wir welche Gehirnbereiche ansprechen und wann, warum und wie wir bottum-up-processing oder top-down-processing in der Arbeit mit traumatisierten Menschen nutzen u. v. m.
  • Als Erfahrung wird das Erlebnis eines Menschen in Form eines von ihm selbst erlebten und damit selbst wahrgenommenen Ereignisses – in diesem Kontext speziell eines potentiell traumatisierenden Ereignisses – bezeichnet. Erfahrungen können bewusst (symbolisiert) oder unbewusst sein. Wir erörtern auf welchen Gehirnebenen Erfahrungen geschehen, welche Bedeutung die Symbolisierung von Erfahrungen hat, wie die Realität von Erfahrungen – vor allem wenn sie in sehr frühem Lebensalter geschehen – überprüfbar sind, wie verschiedene Therapie-Methoden Erfahrungen kategorisieren und entsprechend damit arbeiten u. v. m.
  • Unser alltägliches Erleben kann in fünf Erfahrungselemente – Empfinden, Bilder und Sinneseindrücke, Verhalten, Affekt/Gefühl und Bedeutung – auf drei Gehirnebenen – Stammhirn, limbisches System und Neokortex – unterteilt werden. Wir werden besprechen und praktisch üben, wie wir die fünf Erfahrungselemente in unserer atempädagogischen/-therapeutischen Arbeit ansprechen können sowie zum Ausbreiten und Vertiefen von Erfahrungen und zum Titrieren nutzen können und wie sinnvolle Verbindungen zwischen Erfahrungselementen gefördert werden können.
  • Kopplungsdynamiken beschreiben Möglichkeiten, wie die einzelnen Erfahrungselemente bzw. -ebenen präsent und untereinander verbunden sind – z. B. sinnvoll gekoppelt, überkoppelt oder unterkoppelt und geben Hinweise auf mögliche Ursachen. Wir werden Anzeichen von Kopplungsdynamiken besprechen sowie üben, sie wahrzunehmen und mit ihnen umzugehen.
  • Um im Hier und Jetzt sein und in Kontakt treten zu können, bedarf es Orientierung und Sicherheit. Orientierung ist für die meisten Menschen ein derart gewohnter Prozess, dass er meist unbewusst geschieht. Orientieren ist Aufgabe des Nervensystems. Es ermöglicht ein Bezogen-Sein im Hier und Jetzt. Dadurch entsteht Offenheit, Interesse, Neugierde und Achtsamkeit. Wir werden besprechen und praktisch üben, wie und wann wir das Hier und Jetzt sowie Orientierung speziell in der atempädagogischen/-therapeutischen Arbeit mit traumatisierten Menschen nutzen, u. a. z. B zum Stabilisieren.
Die Themen Ressourcen, der Neutrale Pol, Resilienz, Titrieren und Pendeln werden in diesem Modul schon angesprochen und im nächsten und in weiteren Modulen kontinuierlich vertieft. Siehe Beschreibungen zu diesen Themen in weiteren Modulen.
 

Inhalte des 3. Moduls/Wochenendes: Autonomes Nervensystem (ANS), Polyvagal-Theorie, Reaktionen des ANS, Spuren lesen und Pendeln

An diesem Wochenende frischen wir die Kenntnisse vom Autonomen Nervensystem (ANS) auf. Darauf aufbauend werden wesentliche Inhalte der Polyvagal-Theorie (PVT) nach Stephen Porges vermittelt. Wir besprechen die Anzeichen (Spuren), durch die wir die Aktivität verschiedener Anteile des ANS erkennen können. Im nächsten Schritt üben wir diese Spuren wahrzunehmen bzw. zu lesen. Dazu nutzen wir Pendeln zwischen Ressourcen und wohldosierter Aktivierung sowohl im Gespräch, in der übungszentrierten Arbeit als auch in der Arbeit mit Berührung auf der Liege.
 

Inhalte des 4. Moduls/Wochenendes: Gelenke, Berührungsintention, Kohärenz, Containment, Titrieren, Pendeln und Integrieren

In diesem Modul stehen wohldosiertes Ausbreiten bzw. Entladen von Energie und Komplettieren von unvollendeten Reaktionen durch Arbeit an den Gelenken der Extremitäten (der Peripherie) sowohl in der übungszentrierten Arbeit als auch in der Arbeit mit Berührung auf der Liege im Mittelpunkt. Wir werden dabei wichtige Erfahrungen wie Bewegungsfreiheit, Kohärenz und Containment unterstützen.

Die Gelenke werden in Atemlehre Ganzheitliches Atemerleben® als wichtige Übergänge, Verbindungen und Schlüsselstellen für Durchlässigkeit gesehen. In der Arbeit mit traumatisierten Menschen ermöglicht die spezielle Ansprache der Gelenke, dass sich im Körperinneren gehaltene Energie ausbreiten bzw. entladen und Zugang zu unvollständigen Überlebensreaktionen und Selbstschutzversuchen entstehen kann.

Wir werden erkunden, welche Haltungen und Intentionen der Atempädagog*innen/-therapeut*innen diesen sich selbstorganisierenden Prozess der Selbstregulation und Traumalösung unterstützen und üben, sie bewusst zu nutzen.

Ob unsere Intentionen und Interventionen passend sind, können wir an zunehmender Kooperation innerhalb eines Körpersystems wie z. B. dem Atem- oder des Muskelsystems und verschiedener Körpersysteme miteinander und somit an zunehmender Kohärenz erkennen. Wenn Kohärenz vorherrscht, dann ist der Atem langsam und tief, Atembewegung breitet sich in allen Körperbereichen aus, der Muskeltonus ist wohlgespannt, zwischen einzelnen Körperbereichen herrscht Resonanz, Atem- und Herzfrequenz sind aufeinander abgestimmt usw.

In der Regel entsteht dadurch zugleich auch mehr Containment, d. h. eine erhöhte Fähigkeit, hohe Energiezustände ohne einen Verlust an Stabilität halten zu können. Die gleiche Menge an Ladung oder Energie fühlt sich nach weniger Energie an, wie wenn sie nun in einem größeren Raum wäre.

Wir werden dabei immer Titrieren, d. h. den Prozess verlangsamen, die Zeit zum Geschehen-Lassen und Wahrnehmen ausdehnen und das traumatische Erlebnis in kleinen Dosierungen verarbeiten. Es geht darum, genau die Menge zu finden, mit der sich die Klient*innen sicher fühlen und die sie integrieren können. Dadurch wird zum einen Retraumatisierung verhindert und zum anderen kann der Organismus durch das Dehnen der Zeit unvollendete Reaktionen komplettieren und das Nervensystem wieder in die optimale Energiezone zurückfinden.

Um diese Prozesse gut begleiten und regulieren zu können, werden wir wieder das Pendeln – das Wechseln bzw. Hin- und Herbewegen zwischen Expansion/Ressource oder Neutralem und Kontraktion/traumatischer Erinnerung/Problem – praktizieren. Durch Pendeln kommt ein Prozess in Gang und Energie wird in Fluss und Bewegung gebracht. Deshalb werden wir auch hierbei üben, auf die Dosierung zu achten – nicht zu oft pendeln und nicht zu viel Energie auf einmal in Bewegung bringen.

Wir lassen am Schluss des Prozesses genügend Zeit und unterbreiten entsprechende Angebote, damit die Klient*innen das Erlebte integrieren und sich mit dem Neuen im Alltag zurechtfinden können.
 

Inhalte des 5. Moduls/Wochenendes: Diaphragmen, Viszera und Gelenke sowie Vertiefen von Kohärenz, Containment, Titrieren, Pendeln und Integrieren

In vielen Atemlehren wird in erster Linie mit dem Diaphragma abdominale (Zwerchfell) als Hauptatemuskulatur und dem Diaphragma pelvis (Beckenboden) gearbeitet. Dabei geht es sowohl um das Stärken dieser Strukturen für einen vitalen Atem als auch das Fördern der Elastizität, Flexibilität und letztlich Schwingungsfähigkeit für einen freien, flexiblen Atem.

Traumatisierte Menschen regulieren mit Hilfe der Diaphragmen ihre intensiven Gefühle sowie Erregungs- und Energiezustände. D. h., dass es bei traumatisierten Menschen teilweise einer anderen Ansprache der Diaphragmen bedarf, als klassisch in diesen Atemlehren. Zudem ist es sinnvoll, mit weiteren Diaphragmen wie z. B. dem zervikothorakalen Diaphragma zu arbeiten, wie dies in der Osteopathie oder in Somatic Experiencing (SE) geschieht.

Wir werden in diesem Modul die Arbeit an Diaphragmen mit der Arbeit an den Gelenken kombinieren. Ziel ist, dass sowohl hohe körperliche Energiezustände und starke Gefühle ohne einen Verlust an Stabilität gehalten werden können als auch sich Energie wohldosiert ausbreiten bzw. entladen kann und unvollendete Reaktionen komplettieren können.

Wir werden dafür spezielle Interventionen sowohl der übungszentrierten Arbeit als auch der Arbeit mit Berührung auf der Liege anwenden. Wir werden das in wohltitrierter (siehe Modul 4) Form tun und dabei wieder auf zu- bzw. abnehmende*s Kohärenz und Containment achten. Wenn nötig, werden wir zusätzlich das Pendeln (siehe Modul 4) nutzen, um diese Prozesse bestmöglich zu regulieren und immer am Schluss bewusstes Integrieren unterstützen.
 

Inhalte des 6. Moduls/Wochenendes: Ressourcen, Resilienz, neutraler Pol und gesunde Grenzen

In diesem Modul steht noch einmal ausführlicher das Fördern von Ressourcen und Resilienz im besonderen Zusammenhang mit der Arbeit an gesunden Grenzen sowohl in der übungszentrierten Arbeit als auch in der Arbeit mit Berührung auf der Liege im Mittelpunkt. Dabei werden wir bei Bedarf auch den neutralen Pol nutzen.
  • „Ressourcen sind Kraftquellen, die den Menschen unterstützen, sich auf die große Vielfalt der im Leben auftretenden Situationen und Anforderungen kontinuierlich einzustellen sowie angemessen und wirksam zu reagieren. Sie sind Grundlage für Wohlbefinden, Lebendigkeit und Kreativität. Sie helfen, Veränderungen anzugehen und Neues zu wagen“ (Faller 2019).
    „Unter Resilienz wird die Stärke eines Menschen verstanden, widrige Lebensbedingungen ohne anhaltende psychische, körperliche oder soziale Beeinträchtigungen zu meistern“ (Mergenthaler 2012) und die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und sich neu erfinden können.
    Wir werden vielfältige atempädagogische/-therapeutische Interventionen erforschen, die Ressourcen und Resilienz stärken, insbesondere jene, die zum einen für die Aufarbeitung der jeweiligen traumatischen Erfahrung und zum anderen auch für das Gestalten und Wahren gesunder Grenzen wesentlich bzw. hilfreich sind. Wir werden immer wieder in den Übungssequenzen darauf achten, die Resilienz der Klient*innen aber auch bei uns als Atempädagog*innen/-therapeut*innen zu erkennen und zu beachten.
  • Weil Ressourcen „positiv geladen“ sind, irgendwann an ihre Grenzen stoßen und dann „kippen“ können, kann es hilfreich sein zusätzlich zu Ressourcen mit einem „neutralen Pol“ zu arbeiten. Der neutrale Pol ist etwas, das weder positiv noch negativ „geladen“ ist und kann sowohl im Körper (ein Körperbereich) als auch außerhalb (z. B. ein Gegenstand) sein. Er beinhaltet meist größere Stabilität als Ressourcen, da er wertfrei und konfliktfrei ist und wird daher vielfach als sehr entlastend erlebt.
  • Bei Trauma passiert immer eine Verletzung von Grenzen mit spezifischen Folgen. Dabei spielen die verschiedenen Arten und Funktionen von Grenzen eine wichtige Rolle und es entstehen als Folge unterschiedliche Grenzstile.
    Wir werden vielfältige atempädagogische/-therapeutische Interventionen erforschen, die gesunde Grenzen stärken und Klient*innen ermutigen, je nach Situation selbstbestimmt und klar „Ja“ oder „Nein“ zu sagen und differenziert ihre Anliegen, Bedürfnisse und Wünsche zu äußern. Dadurch entstehen Sicherheit und erfüllter Kontakt.
Stand: 10. Februar 2023 (Änderungen vorbehalten)
 
 

Termine

1. Modul/Wochenende:  23. – 25. Februar 2024
2. Modul/Wochenende:  14. – 16. Juni 2024
3. Modul/Wochenende:  11. – 13. Oktober 2024
4. Modul/Wochenende:  31. Januar – 2. Februar 2025
5. Modul/Wochenende:  23. – 25. Mai 2025

6. Modul/Wochenende:  12. – 14. September 2025

Die Wochenenden finden freitags von 16:00 – 20:00 Uhr, samstags von 9:00 – 12:00 und 15:00 – 18:00 Uhr und sonntags von 9:00 – 12:00 Uhr statt.

Stand: 25. Februar 2023 (Änderungen vorbehalten)
 
 

Voraussetzungen

Voraussetzungen für die Teilnahme an dieser Weiterbildung sind eine abgeschlossene Ausbildung in Atempädagogik/-therapie, die sowohl übungsorientierten Gruppen- und Einzelunterricht als auch Einzelunterricht auf der Liege beinhaltet und der Besuch eines Intros.
 
 

Gebühr

1770,– EUR, die in Teilen zu jeweils 295,– EUR vor den jeweiligen Wochenenden zu zahlen sind.
 
 

Ort

Kinderhaus Plus, Hans-Durach-Straße 17, 82008 Unterhaching (südlich angrenzend an München).
 
 

Login zum internen Bereich

Die Teilnehmer*innen an der Weiterbildung erhalten Zugang zu einem internen Bereich, in dem sie Skripten, Protokolle, Audioaufnahmen von Vorträgen und Atem-Übungseinheiten, Videos von Vorträgen, Atem-Übungseinheiten und Demonstrationen von Interventionen, Fachartikel usw. downloaden bzw. anhören und ansehen können.  Login.
 
 

Erfahrungen aus dem 1. Weiterbildungslehrgang

Ingeborg Becker, eine Teilnehmerin aus Müllheim, hat einen sehr informativen Bericht zu ihren Erfahrungen in dieser Weiterbildung in ATEM – DIE ZEITSCHRIFT, Ausgabe 1 – 2023, Seite 45 f. des deutschen Berufsverbandes ATEM – der Berufsverband e. V. (BV-ATEM®) veröffentlicht, der hier als  Download zur Verfügung steht.

Jolanda Meier-Kunz, eine Teilnehmerin aus der Schweiz, schreibt folgende Rückmeldung in einer E-Mail an mich: „Ich möchte dir sagen, wie wertvoll deine Weiterbildung ist. Sie verändert meine therapeutische Arbeit grundlegend und bringt Wirkungen bei den Klient*innen hervor, die vorher nicht möglich waren. Und da bin ich nicht alleine. Auch einige andere Kolleginnen der Weiterbildungsgruppe, mit denen ich im Austausch bin, machen die gleichen positiven Erfahrungen.“